Ein Kind hält dem andern ein Hirtentäschelkraut hin und fordert es
auf, eine Schote abzureißen. Wird dem Folge geleistet, so spottet
ersteres):
Lepelkedeef,
Hett Lepelkes stohlen.
Wenn's beim Sonnenschein regnet:
't Sünntje schient un 't regent,
De Hexen bakken Pannekook.
Beim Regen
Schuur Regenblad,
Maak mi neet natt,
Maak alle lüttje Kinderkes natt.
Schuur over mi,
Na Reiderland.
Dar wohnt 'n Man,
De hett 'n Koh,
Un hett der geen Drüpp Water meer too.
Beim Tauschen
Kütje, bütje is gedahn,
Dreemal dör de Helle gahn;
Tik, tak, toll,
Wat il heb, dat hol 'k.
Darauf darf der Tausch (das Kütjen) nicht mehr rückgängig gemacht
werden.
Beim Wegwerfen eines ausgezogenen Zahns:
Dar Muus,
Hest 'n ollen Kuus;
Geef mi 'n neien weer,
De mi neet kellt,
De mi neet swellt,
De mi neet seer deit,
De mi sien Leven neet weer to de Mund utgeit.
Beim Schluchzen dreimal zu sagen:
Ik un Snukk sprungen over 't Meer,
Snukk bleef weg un ik quam wehr.
Dem Schornsteinfeger wird nachgerufen:
Petje, Pietje holo!
Wenneer wullt du fahren?
Over söven Jahren,
Söven Jahren dürt noch lang,
Dan is Pietje Holo krank.
Beim Melken
Stripp, strapp, strull,
Is de Emmer noch neet vull?
Der Schuster spricht:
So nei ik mien Naatje,
So trekk ik mien Draatje,
So sla ik mien Tengelkes (Nägel) drin,
Sallt neet raden, dat 'k Schaumaker bin.
De Snieder
De Snieder seggt: Dar hangt 'n Stük Spekk,
De Schaumaker seggt: 'k wil der nix van hebben!
De Wever seggt: Geef mi 't man her!
De Diskler seggt: Dar hest 't.
Wenn Vader knurrt, Un Moder murrt
Wenn Vader knurrt, Un Moder murrt,
Un Süster schellt, —
Dan ga ik in de wiede Welt.
Bi Moders Breepott laat uns blifen
Bi Moders Breepott laat uns blifen,
Dat Vaderland steit boven an,
Geen Düfel sall uns d'r ut verdrifen,
Wi setten Bloot und Leven dran.
Bei Verfertigung der Bastpfeife zu singen. Mit dem Messerhefte wird
der TMalerei auf dem Zweige oder Aststücke dazu geschlagen:
Snip, Snap, Sonepipe
Snip, Snap, Sonepipe,
Wenneer wullt du ripen?
To Mai, to Mai,
Wen alle Vögels Eier legg'n.
Bist du warm
Bist du warm,
Kruup in 'n Darm.
Bist du kolt,
Kruup in 'n Holt.
Schaapke, Schaapke, wull, wull, wull
Schaapke, Schaapke, wull, wull, wull,
Eet sien Buukje so vull, vull, vull,
Stött sükk an 'n Struukje!
Hee reep: O weh, mien Buukje!
Stött sükk an 'n Steentje!
Hee reep: O weh, mien Beentje!
Kükerükü, de rode Hahn
Kükerükü, de rode Hahn,
Trekkt sien Stefels un Sporen an.
Wo wiet wullt du rieden?
Van hier na Lammerdieden.
As hee na Lammerdieden quam,
Do satt de Koh bi 't Für un spunn,
Dat Kalf lagg in de Weeg un sung,
De Katt de wusk de Schöttels,
De Hund de kemm de Botter,
de Fleddermuus, de fegde 't Hus,
De Swalfkes drogen dat Feegsel herut,
Mit hör vergülden Flögels,
Sünd dat neet dicke Lögens?
Dar achter de groote Schürredör,
Dar satten dree Kapunen vör.
Da bakkden see, dar brauden see,
Dat Beer wull hör versuren,
Do repen se de Buren;
De Buren wurren bedrunken,
Da dansken se up Klumpen;
De Klumken gungen stükken,
Do dansden see up Krükken;
De Krükken gungen of,
Do dansden see in 't Hoff;
Dat Hoff dat was so glatt,
Do laggen alle Buren platt.
An eigensinnige Kinder
Wen de Kinder neet weten, wat see willen,
Dan kriegen see wat vor de Billen.
Wenn Jemand seinen Platz verläßt, verliert er ihn:
De upsteit, sien Stä vergeit,
wenn er nicht zuvor gesagt hat:
Mien Stä brandt.
Wer zu spät bei Tisch kommt, erhält nichts:
De neet kummt to rechter Tied,
De is sien Maaltied quiet.
Verschiedene
Reime und Gedichte auf Plattdeutsch
